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Impulse

Ich höre schon zu, aber das dauert mir alles viel zu lange!

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Führungskräfte sind gewohnt Lösungen parat zu haben, für nahezu jedes Problem. Langes Zuhören ist lästig. Nach kürzester Erklärung der Sachlage wissen sie, worum es geht, was Beteiligte brauchen und vor allem: was jetzt zu tun ist. Das ist Führungsqualität! Das erwartet das Unternehmen und die Mitarbeiter. Das geht zack, zack! Diese Meinung ist weit verbreitet. „Die (Abteilungsleiter) erkennen nicht, was zu tun ist, obwohl es doch so einfach ist", hat mir erst kürzlich ein Geschäftsführer erklärt. Einfach, in seiner gedanklichen Welt. Einfach, weil Führungskräfte gewohnt sind Sachlagen in ihre vorhandenen „geistigen Schubladen" einzufüllen.  Das hat sein Gutes und ermöglicht rasche Aktion. Doch schon während des Zuhörens beginnt auch ein interessanter psychologischer Effekt:

die Wahrnehmungsverzerrung.
Was bedeutet das? Wir nehmen im Gespräch vor allem die Dinge wahr, die zu unserer bisherigen Einschätzung passen. So wird jedes Problem, jede Frage, quasi passend zu unseren gewohnten Antworten gemacht. „Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel" sagt Watzlawick so treffend.

Ich möchte Sie ermutigen Ihren Werkzeugkoffer um echtes Zuhören zu erweitern. Offen zuhören, ohne gleich in Gedanken zu sortieren, mit eigenen Erfahrungen zu vergleichen und Ideen zu entwickeln. Und das ist gar nicht so leicht. Ja, das kostet ein wenig Zeit, aber die ist mehr als gut investiert. Probieren Sie es mal aus! Vielleicht an einem Vormittag, gerade jetzt in der gelegentlich ruhigeren Urlaubszeit. Hören Sie hin, forschen Sie neugierig nach. Unterdrücken Sie schnelle Lösungsimpulse. Fragen Sie ihre Gesprächspartner nach deren Ideen: „Was ist Ihre Hypothese, warum das aufgetreten ist? Was würden Sie jetzt vorschlagen, wenn Sie ganz frei entscheiden könnten? Was hätten unsere Kunden am liebsten?
Neues entsteht auch, wenn wir selbst Neues ausprobieren und zulassen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schönen Sommerausklang und Spaß beim Hinhören.

Schöne Grüße,
Ihre Susanne Kaßner

Ihre Gedanken und Anmerkungen interessieren mich.
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